The Last Detail

In der Serie „Was kann Kino?“ widmen sich Gäste aus verschiedenen Disziplinen mit einem Vortrag zu einem selbst ausgewählten Film dem Potenzial des Kinos in Bezug auf die Krisen der Gegenwart, in diesem Monat der Schriftsteller Ulrich Peltzer.

Eine Reise von fünf Tagen, die von Virginia nach New Hampshire führen wird. Anfang der 70er Jahre, der Krieg ist verloren, aber das weiß noch nicht jeder. Zwei Navy-Soldaten sollen einen dritten, der zu acht Jahren Haft verurteilt worden ist, ins Gefängnis bringen. Was die Institution verlangt, bekommt sie, trotzdem empfinden die beiden schon bald Mitleid mit dem jungen Delinquenten und beschließen, ihm noch ein paar schöne Tage zu verschaffen. Aber der Traum ist aus, wir sehen ein Land am Rande von sich selbst. Vorstadtstraßen, billige Motels, ein abgetakeltes Bordell, Ausbrüche sinnloser Gewalt. Und das alles wie hingetupft, so ist es hier, hört auf, euch Illusionen zu machen, die Glory Days waren immer schon für andere bestimmt. Selten gibt es einen Film wie THE LAST DETAIL der seinen Protagonisten und ihrer Welt so schonungslos und zugleich mit so viel Zärtlichkeit begegnet. Ohne sich mit ihnen gemein zu machen, worin vielleicht die Größe jeder Kunst besteht. (Ulrich Peltzer)